EGN-Musical begeistert beim Kirchentag

05. Mai 2025

Am 2.Mai 2025 um 11:00 Uhr war es so weit: Das Kommando „Vorhang auf, Bühne frei“ zum Mittelstufenmusical „Mose, ein echt cooler Retter“ war gleichbedeutend mit dem Höhepunkt der Fahrt der Projekte „On Stage“ und „Bühnenbild“ zum 39. Deutschen Evangelischen Kirchentag (DEKT) in Hannover, auf den alle seit Wochen hingefiebert hatten.

Seit Gründung des EGN im Jahr 2008 konnte das Musicalprojekt „On Stage“ unter der Leitung von Tanja und Thomas Hann bereits über 20 Produktionen auf die Bühne bringen. Dabei gingen die Ensembles mitsamt ihren Kostümen, Kulissen und begleitet von zahlreichen Eltern bereits fünfmal auf Tournee: Für den Ökumenischen Kirchentag 2010 wurde erstmalig eine Bewerbung des EGN initiiert, die die Jury überzeugte. Seitdem fahren die „Musical-Kids“ regelmäßig zum DEKT, um als Mitwirkende ein Teil der Megaveranstaltung sein zu können. Bei den Kirchentagen 2010 (München), 2013 (Hamburg), 2017 (Berlin) und 2019 (Dortmund) traten die Schülerinnen und Schüler auf der Hauptbühne im „Zentrum Kinder“ auf und begeisterten die Zuschauerinnen und Zuschauer auf dem DEKT.

Auch beim Kirchentag in Hannover 2025 war das Ensemble beteiligt. Die Gruppe wurde auch in diesem Jahr von Eltern und volljährigen Schüler:innen begleitet, die halfen, die Betreuung der Kinder während des Aufenthalts sicherzustellen. Der Eröffnungsgottesdienst mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Landesbischof Ralf Meister war ebenso ein echtes Highlight wie das Konzert von Bodo Wartke auf dem Opernplatz vor ca. 10.000 Zuschauern.

In ihrer eigenen Aufführung verzauberten die gut 40 Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 8 und 9, die am Musical Projekt unter der Leitung von Tanja Hann (Choreografie, Chor, Kostüme), Marlene Rudis, Charlotte Büter und Wiebke Sommerkamp (Bühnenbild), Christian Schröer und Klaus Berkenheide (Licht und Ton/Schülerfirma SEG) sowie Thomas Hann (Gesamtleitung, Produktion, Skript und Regie) das Publikum auf der „Cumberlandschen Bühne“, einer Nebenbühne des Niedersächsischen Staatstheaters Hannover.

Die Besucherinnen und Besucher im mit ca. 190 Personen voll besetzten Saal ließen sich von der Atmosphäre der mit aufwendigen, teils monumentalen Kulissen liebevoll und detailreich gestalteten Bühne in die Welt des alten Ägyptens entführen und verfolgten die moderne Version vom Schicksal des Findelkinds Mose, die viele Parallelen zu modernen politischen Entwicklungen aufweist: Das Leben im alten Ägypten ist für das Volk der Hebräer alles andere als leicht. Als Arbeiter und Sklaven werden sie von den mächtigen und skrupellosen Ägyptern ausgebeutet und misshandelt. Als die Sorge des Pharao wächst, die Hebräer könnten einen Aufstand planen, schickt er seine Soldaten los, um alle männlichen Kinder der Hebräer töten zu lassen. Aus lauter Angst vor den Soldaten wird das Baby Mose von seiner Mutter in einem Weidenkörbchen im Uferschilf des Nil versteckt, wo er von der Prinzessin gefunden wird. So ist ein abenteuerliches Leben für den jungen Mose (Tudor Pop) vorprogrammiert. Er wächst im Palast heran, obwohl er seine hebräischen Wurzeln spürt und ihm der ausbeuterische Lebensstil der Ägypter zunehmend auf dem Gewissen lastet. Als er aus Mitgefühl einem Sklaven das Leben rettet, indem er im Affekt einen Aufseher tötet, muss er fliehen. Er muss sein altes Leben hinter sich lassen und landet im Land Midiam, wo er den Töchtern des Hohepriesters Jethro begegnet, die sogleich beginnen, sich auf humorvolle Weise um die Gunst des heldenhaften und beeindruckenden, jetzt erwachsenen Mose, zu streiten. Mose entscheidet sich zum Entsetzen der übrigen Schwestern für die Ehe mit der jüngsten der Töchter, Zippora. Als er denkt, sein Leben könne nun in ruhigen Bahnen verlaufen, erscheinen Mose drei geheimnisvolle Gestalten beim brennenden Dornbusch und leiten ihn fortan durch sein Abenteuer, denn er soll nach Ägypten und zum Pharao zurückkehren und über Auszug der Hebräer verhandeln. Dazu muss er einmal mehr seine Angst überwinden und mutig, stark und beherzt über sich hinaus wachsen. Er benötigt Unterstützung, denn er ist zwar mutig aber kein beeindruckender Redner. Daher kommt ihm sein wortgewaltiger Bruder Aaron (gespielt von Hannes Verwold) zu Hilfe und übernimmt die schwierigen Wortgefechte mit dem aufbrausenden Pharao (Max Neumann), Prinzessinn Tia (Liana Koel) und den Hohepriesterinnen, die vergeblich versuchen, sich gegen die Kraft der Vorsehung zu stellen und die 10 Plagen zu verhindern. So geht die Geschichte für die Hebräer gut aus, denn sie können durch das Meer in die Freiheit ziehen, während der Pharao am Ende aufgrund seiner Rachsucht und Machtgier alles verliert und mitsamt seiner Streitmacht in den zusammenströmenden Fluten untergeht.

Die jungen Darstellerinnen und Darsteller führten in beeindruckender und mitreißender Weise durch die Etappen der Geschichte, für die ein eigenes Skript verfasst wurde, um das Musical in eine jugendliche Sprache zu übertragen. So gab es ständigen Jubel und Szenenapplaus zwischen den Szenen und nach den Liedern. Das Publikum zeigte sich gleichermaßen begeistert vom tänzerischen, schauspielerischen und stimmlichen Können der Darstellerinnen, Darsteller und Gesangssolisti:nnen und vom prächtigen Bühnenbild und belohnte alle Beteiligten mit tosendem Applaus, einer „Handylichterdusche“, Standing Ovations und der Forderung nach einer Zugabe.

Auf der bisher unbekannten Cumberlandschen Bühne, zeigten alle Beteiligten nach nur zwei Stunden Eingewöhnungs- und Aufbauzeit, mit welch traumwandlerischer Sicherheit sie ihren Part im Stück beherrschen: Trotz der ungewohnten Umgebung zeigte das Ensemble eine umwerfende Leistung, sie agierten, sangen und tanzten mit beeindruckendem Ausdruck und hatten Kulissen und Bühnenwechsel souverän im Griff.

So war die Fahrt nach Hannover ein voller Erfolg für alle Beteiligten und die Gruppe konnte völlig verausgabt, aber rundherum zufrieden, die Rückfahrt nach Nordhorn antreten. Wir haben uns im beim Kirchentag und ganz besonders in unserer Unterkunft bei unserem Hausteam wirklich willkommen gefühlt: Danke Hannover!

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Thomas Hann
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