Schüler stellen sich eigener Herausforderung

25. März 2023

Sonntag, 12.03.2023, 20:30 Uhr am Bahnhof in Nordhorn: Drei Schülerinnen des Evangelischen Gymnasiums Nordhorn und ihre studentische Begleitperson für die anstehende Woche warten auf die Abfahrt des Zuges. Über Bad Bentheim, Hannover und München soll es nach Budapest in Ungarn gehen, um sich dort sozial-diakonisch in einer evangelischen Kirchengemeinde zu engagieren, der ideellen Zielsetzung der Herausforderung. Nach 18 Stunden Übernachtfahrt erreicht die Gruppe Budapest und wird herzlich von der Kirchengemeinde empfangen. In der Woche werden sie in der Suppenküche aushelfen, Flüchtlingshilfe leisten, die Kleiderkammer unterstützen, Gottesdienste und Gemeindebegegnungen mitgestalten und gemeinsam mit Theologiestudenten Budapest und die dortige Kultur erleben. Dies ist ein Beispiel für ein Projekt, welches als Herausforderung am EGN Mitte März stattgefunden hat. 23 Gruppen haben sich in einer halbjährigen Planungsphase eigene Herausforderungen - also ideelle und örtliche Ziele - gesetzt und diese nun abschließend absolviert. Das niedersächsische Schulgesetz fordert im Bildungsauftrag der Schulen dazu auf, dass Schülerinnen und Schülern der dargestellte Erfahrungsraum und die Gestaltungsfreiheit geboten werden müssen, um die eigene Persönlichkeit auf Grundlage christlich humanistischer Werte weiterzuentwickeln und Verantwortung zu übernehmen. Das EGN versucht dies mit dem Projektansatz der Herausforderung zu unterstützen. Die Jugendlichen sollen fern klassischer Unterrichtsstrukturen die Gelegenheit bekommen, auf Grundlage ihrer Interessen – also eigenständig motiviert – zu entdecken und zu experimentieren, sei es bspw. ästhetisch, sportlich, wissenschaftlich, kulturell oder sozial. Es geht darum, in gleicher Weise Momente des Gelingens, aber auch des Misslingens zu erfahren, um Talente zu erkennen sowie einzusetzen, Persönlichkeiten auszubilden, Problemlösekompetenz zu fördern und Verantwortung für sich und für andere zu übernehmen. Welche Herausforderung sich die Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Projektes suchen, steht ihnen frei, sofern es dem Gedanken einer „Herausforderung“ entspricht. Die Rahmenbedingungen sind ferner erfüllt, wenn es sich um ein geschlossenes Schülerprojekt handelt, welches ein klares örtliches und ideelles (sportlich, ökologisch, sozial o.ä.) Ziel für den Zeitraum definiert, welches jedes Mitglied einer Gruppe herausfordert, ohne dabei Angst zu fördern. Dies muss dann mit einem begrenzten Budget von 100 € pro Person umgesetzt werden.

Die geförderte Individualität zeigt sich dann auch in den verschiedenen Projekten, die die Gruppen umsetzten. So besuchte eine Gruppe ein Kloster und unterlegte sich dort für 48 Stunden einem Schweigegebot. Eine andere Gruppe unterstützte einen Reiterhof in Bayern, wieder andere halfen im nach der Flutkatastrophe immer noch stark gezeichnetem Ahrtal. “Oftmals richten sich die Herausforderungen erst einmal nach den Interessen der Schülerinnen und Schüler, eine spannende Erfahrung wird die Planung der Woche dann doch für alle”, so Kerstin Fritzen, Verantwortliche für das Projekt, “dies zeigt sich zum Beispiel an der Gruppe, die Straßenmusik in Münster gemacht hat. Aus dem Hobby wurden hier ganz individuell gestaltete Tage, die die 10-Klässlerinnen stark forderten.” Am 20.04.2023 findet als Projektabschluss um 19:00 Uhr in der Mensa des EGN der Abend der Herausforderung statt, an dem die Erlebnisse und Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler der Öffentlichkeit präsentiert und reflektiert werden. Man darf gespannt sein, was für spannende und wertvolle Erfahrungen die Jugendlichen machen durften.

Ansprechpartnerin

Kerstin Fritzen
Tel.: 05921 30830-0
Fax: 05921 30830-20