Nach drei erfolgreichen Erasmus-Treffen in Lettland, Bulgarien und bei uns am EGN fand nun vom 06.02 – 10.02.23 die vierte Fahrt nach Cholet in Frankreich statt. Sechs Schülerinnen der Jahrgänge 10 und 12 und drei Lehrkräfte besuchten das Lycée Sainte Marie in Cholet. Das Thema dieser Fahrt war die Digitalisierung in Raum und Zeit in den MINT-Fächern sowie Sport. Nach der langen Zugfahrt mit Zwischenstopp in Paris wurden wir mit einem Abendessen von den französischen Schüler:innen und Lehrkräften empfangen. Nach diesem ersten Kennenlernen haben wir unsere Zimmer bezogen und Energie für den nächsten Tag getankt. Eine erste kulturelle Überraschung gab es bei dem traditionellen Frühstück, mit dem der Dienstag startete: Der Kaffee wird in Frankreich aus so genannten Bols, also kleinen Schüsseln getrunken. Erste Unsicherheiten waren aber schnell verschwunden und diese Tradition stieß auf große Begeisterung. Auch die Schulführung zeigte uns ein paar Besonderheiten. Das Lycée Sainte Marie ist groß und verwinkelt, aber doch eine gut ausgestattete Schule (Labore, Tablets, Computerräume, Aufenthaltsraum mit Billiardtischen). Sogar eine eigene Kapelle und eine Kirche für Gottesdienste befinden sich in der Mitte der Schule. An der angrenzenden Turnhalle gefiel uns besonders der Trainingsraum mit Fitnessgeräten und ein Bewegungsraum, in dem wir am Abend sogar eine Stunde am Sportunterricht teilnehmen durften. Der restliche Nachmittag war gefüllt mit einer Stadtrallye durch Cholet und der Begrüßung durch einen Vertreter des Bürgermeisters der Stadt. Den gesamten Mittwoch verbrachten wir in Nantes, der nächstgrößeren Stadt in der Nähe von Cholet. Auch hier hatten die französischen Schüler:innen eine Art Stadtrallye vorbereitet, die dieses Mal als Wikinger-Escape-Spiel umgesetzt war. Eine sehr gelungene Idee! Um die Wartezeit vor dem Essen etwas aufzulockern begannen die Gruppen jeweils einen traditionellen Tanz aus ihrem Land zu zeigen. Schnell herrschte eine ausgelassene Stimmung, die alle anderen Gruppen ansteckte. Nach dem Essen im Restaurant Prison Du Bouffay besuchten wir das Museum Les machines de l‘Île, welches beeindruckende Modelle von Tieren aller Art aussstellt, die sich mechanisch bewegen. Das Highlight war ein 20m hohes Karussell mit beweglichen Meerestieren, die mit vielen Hebeln und Schaltern sogar selbst steuerbar waren. Dort hatten besonders die Lehrkräfte ihren Spaß :) Der nächste Tag konzentrierte sich dann wieder mehr auf das Thema der Fahrt. Alle Schüler:innen durften eine Schulstunde im Physik-, Chemie- oder Biologieunterricht verbringen. Auch wenn sich die Kommunikation aufgrund der sprachlichen Unterschiede etwas schwierig gestaltete, war die Unterrichtsdurchführung und der digital unterstützte Unterricht eine wichtige Informations- und Inspirationsquelle für unsere eigenen Schulen. Um auch Einblick in die Schulen aus Lettland, Bulgarien und Deutschland zu bekommen, hielt wir alle eine Präsentation über die Schulen mit dem Schwerpunkt Naturwissenschaften und Sport. Die so gesammelten Informationen halfen uns bei unserer Aufgabe für den Nachmittag: „Entwickelt euer perfektes Labor/eure perfekte Turnhalle für den Unterricht!“. Die Ideen waren ganz unterschiedlich: Größere Fenster, digitales Arbeiten, flexiblere Klassenräume und vieles mehr. Nach getaner Arbeit gab es als Belohnung Crêpes von den französischen Schüler:innen. Den letzten Abend ließen wir mit einer Fahrt in die Schlittschuhhalle von Cholet ausklingen. Insgesamt liegt eine schöne Woche mit einer gelungenen Mischung aus interkultureller Begegnung, produktiven Gesprächen und dem Kennenlernen und Reflektieren verschiedener Schulsysteme hinter uns, deren Ergebnisse in das nächste und finale Treffen vom 20.-24. März 2023 in Straßburg einfließen werden. Wir bedanken uns bei den französischen Schüler:innen und Lehrkräften für ihre Gastfreundschaft und das tolle Programm!
