Infobroschüren, medizinische Instrumente und große Karten mit dem Grundriss der Stadt Nordhorn - die Mensa des Evangelischen Gymnasiums Nordhorn sah an diesem Freitag deutlich anders aus, als an anderen Tagen. Experten aus verschiedenen Berufen kamen an diesem Tag zusammen und erörterten viele, für Jugendliche wichtige Fragen zum Berufsleben: Wie viele Stunden müssen Berufstätige am Tag arbeiten? Welche Stärken und Schwächen braucht man in verschiedenen Ausbildungen? Wie verträgt sich Arbeits- und Privatleben miteinander? Die Antworten darauf und in kurzer Zeit möglichst viele Informationen über den Traumberuf zu erfahren, das waren die Ziele, die sich das Evangelische Gymnasium Nordhorn auch in diesem Jahr beim Expertenforum Beruf gesetzt hat.
In knapp 20 Minuten hatten die erfahrenen Vertreter ihrer Berufe dabei die Chance sich kurz vorzustellen und für ihren Beruf einzustehen. Dazu besuchten die Schülerinnen und Schüler wie bei einer Art Speeddating die verschiedenen Gruppentische und kamen in Kleingruppen von circa 10 Personen ins Gespräch. Unter den Experten fanden sich Personen aus dem Bereich der Medizin, Journalismus, Stadtplanung, Finanzwesen oder auch der Polizei.
Die Gespräche, die sich dabei entwickelten, waren für beide Seiten sehr spannend. Auf die Frage der Jugendlichen, welche Begegnung ihn in seinem bisherigen Berufsleben besonders geprägt habe, berichtete Hauke Not, Pastor der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Nordhorn, von einer schwierigen Trauerbegleitung, die er erlebt habe. Genauso wichtig seien aber auch schöne Berufsmomente, wie Taufen oder Hochzeiten. Die Schülerinnen und Schüler waren von dem Abwechslungsreichtum des Berufsalltags sichtlich begeistert.
Genauso spannend waren auch die Berichte der Vertreterinnen der Euregio-Klinik, die von den Geschehnissen aus dem OP-Saal berichtete. Auch sie konnte den Jugendlichen Sorgen nehmen, die sich vor allem um die große Verantwortung in dem Beruf, aber auch die Länge der Konzentration bei schwierigen Operationen drehten.
Der Organisator Marvin Weigel zeigte sich von der Offenheit der schulischen Partner begeistert: "Für Jugendliche ist es äußerst wichtig, Berufserfahrungen nicht nur aus dritter Hand über Lehrkräfte zu erfahren, sondern auch Informationen direkt von den Experten zu bekommen". Bei vielen Jugendlichen mussten sich die Erfahrungen erst einmal setzen, alle waren sich aber sehr sicher, dass diese Veranstaltung ihr zukünftiges Berufsleben geprägt hat.
