Statt Geodreieck, Federmappe und Ordner packten die Schüler des Evangelischen Gymnasiums Nordhorn an den vergangenen Tagen zum Beispiel festes Schuhwerk, Tupperdosen oder alte Babybodys in ihre Schultasche und machten sich mit viel Motivation auf den Weg zur Schule. Vom 23. - 27.06 standen nämlich nicht Mathematik, Deutsch oder Physik auf dem Stundenplan, vielmehr galt es bei vielen spannenden Projekten herauszufinden, was noch alles zum Lernen und Leben gehören kann. Hierzu zählte beispielweise das Projekt “Heidis Genusswerkstat”, in dem die Schüler der 5. bis 10. Klasse die Zubereitung äußerst schmackhafter Kleinigkeiten für ein Buffet lernten, welches es natürlich im Anschluss zu testen galt. Andere Gruppen besuchten wiederum den Tierpark in Nordhorn und absolvierten dort das Insektenpraktikum an dessen Ende sie sich auch der Mutprobe, eine Stabheuschrecke auf die eigene Hand zu setzen, stellten. Der Spaß an der Auseinandersetzung und das motivierte Lernen am Objekt stand im Mittelpunkt dieser Projekttage, die den Lernenden kurz vor Ferienbeginn den Blick für die Welt außerhalb der Mauern des Schulgebäudes öffnen sollten.
"Ganzheitliches Lernen, abseits der üblichen Schulfächer, Motivation und die Auseinandersetzung mit sich selbst, seinen Stärken und Schwächen, stehen im Mittelpunkt dieser Tage”, so der Initiator Thomas van den Berg. Dies zeigt sich auch in den Angeboten der Spielwarengeschäfte “Schulenberg” sowie “Helgas Spielekiste”, die unter dem Motto “spielend lernen” stattfanden und zum Ziel hatten, den Kindern wichtige Inhalte auf ganz einfache und spielerische Art und Weise näherzubringen.
Um diese Projekttage zu ermöglichen und den Unterschied zum täglichen Unterricht zu unterstreichen wurden viele der Angebote von Personen betreut, die nicht zum üblichen Lehrpersonal gehören. Finanziell möglich wurde dieses durch das Niedersächsisches Aktionsprogramm "Startklar in die Zukunft", das Kinder und Jugendliche bei der Bewältigung der Auswirkungen der Corona-Pandemie unterstützt. Während in den vergangenen Monaten mithilfe des Projekts “Lernbegleitung” eine individuelle Unterstützung einzelner Schüler ermöglicht wurde, sollten nun mit den gemeinsamen Projekttagen die gesamte Schulgemeinschaft in den Blick genommen werden.
“Das hat Spaß gemacht”, resümiert dann auch eine Schülerin, als die letzten Takte des Liedes “Let´s get loud” aus den Boxen dröhnen und sie die letzten Schritte des Cha-Cha-Chas tanzt, den sie hier in den letzten Stunden gelernt hat. Ein Fazit, was sicher nicht nur für diesen Tanz, sondern vielmehr für die ganzen Projekttage gilt.
