Was ist schön? Wie definieren wir Schönheit eigentlich? Ein perfektes, makelloses Aussehen, ein durchtrainierter Körper sind sicherlich Vorstellungen, die bei dem Begriff Schönheit durch unsere Gedanken schwirren. In unserer digital geschönten Welt scheint dies auch nicht verwunderlich zu sein. Aber ist Schönheit nicht ein völlig subjektiver Eindruck, den jeder Mensch für sich selbst bewerten muss? Wir sind fasziniert von dem Aufblühen und den Gerüchen der Natur im Frühling, sind begeistert von einem neuen Lied, dessen Melodie wir uns einprägen und ständig mitsummen. Aber natürlich sind auch Menschen schön, ganz unabhängig davon, ob jemand einem Ideal entsprechen möchte. Schönheit ist vielfältig, genauso wie wir Menschen. Mit dem diesjährigen Motto „Was ist schön“? mussten sich die Schülerinnen des Profilkurses „Kunstatelier“ auseinandersetzen und haben, wie zu erwarten, ganz unterschiedliche Antworten gefunden. In der Altersgruppe der Klassen 7-9 hat Wiebke Sommerkamp mir ihrer Arbeit „Tunnel der erzwungenen Schönheit“ den ersten Platz erreicht und einen durchaus kritischen Blick auf unsere medial geprägten Vorstellungen von Schönheitsidealen gerichtet. Ganz anders richtet die zweitplatzierte Leni Wocken ihren Blick auf die Wendungen in der Natur am Beispiel von Transformationen des Schmetterlings. Dass Schönheit im Auge des Betrachters liegt, jeder Mensch anders und auf seine eigene Art und Weise schön ist, zeigt Mette Schmitz mit ihrem digital erstellten Print „Difference is beauty“ und belegt damit den fünften Platz in der Alterskategorie 10-13. Wie sehr unser Bild von Schönheit von Beurteilungen anderer abhängt, präsentiert Lisa-Marie Karvink und hat damit den vierten Platz erreicht. Die Silhouette einer Figur besteht aus sich wiederholenden Wörtern, die die Kritiker ihr zuzurufen scheinen. Zu lesen sind mitunter die Begriffe eingebildet, fake, arrogant, hochmütig…, die den Körper der Figur „superbia“ zieren. Maike Oltrop hat wie auch im letzten Jahr die Jury überzeugt und mit ihrer Zeichnung „The beauty of culture“ den ersten Platz in dieser Alterskategorie gewonnen. Maike hat sich der kulturellen Vielfalt angenommen und ein beeindrucktes Gruppenporträt geschaffen. Trotz aller äußerlichen Differenzen weisen alle neun Figuren Berührungspunkte auf. Die Schülerinnen haben in ganz unterschiedlicher Weise auf das Motto „Was ist schön“ reagiert und damit nicht zuletzt gezeigt, dass Schönheit eben doch ganz unterschiedlich aufgefasst wird. Wir gratulieren den Schülerinnen zu diesem Erfolg.
