Erasmus+: Begegnungswoche in Nordhorn

05. Juni 2022

Nach über einem halben Jahr konnten sich endlich wieder Gruppen aus Frankreich, Lettland, Bulgarien und vom Evangelischen Gymnasium Nordhorn im Rahmen des europäischen Austauschprogramms Erasmus+ treffen. Jeweils neun Schülerinnen und Schüler und drei Lehrkräfte pro Land kamen zusammen, um sich über die bestehenden Raum- und Zeitkonzepte der Schulen auszutauschen und neue Ideen zu entwickeln. In länderübergreifenden Gruppen wurde diskutiert, wie sich ein Daltonplan, ein Kreativlabor, Gleitzeit, ein free day und Lernzeit im Stundenplan umsetzen bzw. weiterentwickeln ließen. Große inhaltliche Freiheiten, wie sie ein Wochenplan nach der Daltonmethode verspricht, oder ein free day, der viel Zeit am Stück zum freien Arbeiten zur Verfügung stellt, waren für die Schülerinnen und Schüler gar nicht so attraktiv. Größeren Anklang fand das Kreativlabor, in dem in der Sekundarstufe I unter Aufsicht und in der Oberstufe möglicherweise auch über eine Buchungssystem eigenständig geforscht und gearbeitet werden kann. Für das Evangelische Gymnasium gibt es dafür bereits Fördergelder, lediglich die Raumfrage ist noch nicht abschließend geklärt. Ebenfalls konnten sich die Schülerinnen und Schüler vorstellen, die bereits bestehende Lernzeit mit einem Gleitzeitmodell zu kombinieren. Dann könnten sie selbst entscheiden, wann sie ihre Hausaufgaben unter Aufsicht bearbeiten. Außerdem wünschen sie sich für dieses Konzept ein Fachlehrerprinzip, sodass sie z. B. vor einer Mathearbeit im Raum mit der Mathelehrkraft arbeiten können. All diese Überlegungen werden an den jeweiligen Schulen in die Schulentwicklungsarbeit einbezogen.

Das Rahmenprogramm begann mit einem Welcome Diner im Café Nino, bei dem sich zum Teil alte Bekannte vom letzten Austausch im Oktober in Sofia/Bulgarien wiedertrafen und neue Kontakte geknüpft wurden. Zum Schulleben am EGN gehören natürlich auch das evangelische Profil und ein breites Sportangebot. Darum gab es für diese Gruppe eine Andacht zum Pfingstthema „viele Glieder, aber ein Geist“, Mittagssport in der Turnhalle und eine Meditation im Raum der Stille.

Die Nordhorner Schülerinnen und Schüler stellten ihren europäischen Besucherinnen und Besuchern ihre Heimatstadt in Form einer Stadtrallye und auf einer Fahrradtour vor. Für die Großstadtkinder aus Riga und Sofia wirkt Nordhorn sehr beschaulich. Wie wichtig diese Begegnungen auf europäischer Ebene sind und der Völkerverständigung und dem Frieden in Europa dienen, wurde noch einmal beim Ausflug und der Stadtführung in Münster deutlich. Mit Osnabrück zusammen ist sie Stadt des Westfälischen Friedens, der 1648 den 30jährigen Krieg beendete.

Zum Abschluss wurde gemeinsam gegrillt und viele sagten, dass sie gerne noch mehr Zeit miteinander verbracht hätten. Denn in diesen intensiven Tagen sind auch Freundschaften entstanden, die hoffentlich auch über dieses Treffen hinaus bestehen. Die Teilnehmenden sind sich einig, dass sie jedem eine Reise im Rahmen von Erasmus+ empfehlen. Nächste Möglichkeit ist im Oktober nach Riga zu reisen.

Ansprechpartnerin

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Annchristin Schubert
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