Als Jonas Laß und Holger Kron von „Multivision“ die rund 500 Schülerinnen und Schüler des Evangelischen Gymnasiums Nordhorn fragten, ob sie denn am heutigen Morgen schon Ressourcen benutzt haben, gingen die Finger zunächst nur zögerlich hoch. Schnell kam man aber darin überein, dass angefangen beim Zähneputzen, über das Frühstück bis hin zur Fahrt zum Schulgebäude auch bereits morgens um 9 Uhr schon eine Vielzahl an Rohstoffen konsumiert wird. Dennoch war es für die jungen Zuhörer höchst erstaunlich, dass der tägliche Durchschnittsbedarf eines Europäers an verschiedenen Rohstoffen bei 44 Kilo pro Tag liegt. Dieses Erstaunen nutzen die Moderatoren dann, um eindringlich und leidenschaftlich auf den zunehmenden Schwund von Rohstoffen und die damit verbundene unglaubliche Umweltzerstörung einzugehen.
Die Multivision ist eine Organisation, die in Zusammenarbeit mit Oxfam Deutschland und dem Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen Unternehmen und Schulen besucht, um diese für die zunehmende Ausbeutung der Erde zu sensibilisieren. Dabei steht aber nicht der erhobene Zeigefinger im Mittelpunkt der Veranstaltung, vielmehr sollen in gemeinsamen Diskussionen Lösungsansätze gefunden werden, die die Schülerinnen und Schüler sowie ihre Familien in ihrem Alltag umsetzen können. So wurden neben gängigen Lösungen wie der Edelstahl-Trinkflasche auch auf noch eher unbekannte, aber nicht weniger interessante Alltagshelfer wie die Zahnbürste aus Bambusholz oder auch den Kaffeebecher aus Kaffeebohnen-Mehl eingegangen. „Das Ziel der Anstrengungen muss es sein, Rohstoffe einem Kreislauf der Wiederverwertung zuzuführen“ so Jonas Laß, nur so können Abfallmengen reduziert und endliche Ressourcen geschont werden. Es war den Moderatoren wichtig, den Schülerinnen und Schülern bewusst zu machen, dass sie von der zukünftigen Rohstoffknappheit betroffen sein werden. „Die letzten Goldvorkommen könnte bereits in 20 Jahren abgebaut sein“, betonte Laß, „dennoch brauchen wir diesen Rohstoff in jedem Laptop und jedem Smartphone“. Der einzige Ausweg sei es, die Menge des Mülls, der verbrannt wird zu verringern und die Rohstoffe wieder nutzbar zu machen. Diese Erkenntnis teilten am Ende der regen Diskussion auch die Schülerinnen und Schüler des EGN und entwickelten gemeinsam viele Ideen wie auch das Gymnasium in Zukunft noch besser zur Schonung der Umwelt beitragen kann.