MINT-EC: Plastikpiraten - Forscher an der Vechte

27. Mai 2019

In Projektgruppen erheben Jugendliche bei der Aktion „Plastikpiraten“
bundesweit Daten zu Kunststoffvorkommen an und in deutschen
Fließgewässern. Dabei gehen sie folgenden Fragen nach: Wie viel und
welcher Plastikmüll lässt sich dort finden? Wo sammelt sich besonders
viel Müll? Und welche Rolle spielt die Fließgeschwindigkeit dabei?

Am Freitag (24.05.2019) war es dann in Nordhorn soweit. Die Schülerinnen
und Schüler des MINT-Profils "Forscher" suchten, zählten und
dokumentierten mit wissenschaftlichen Methoden Müll und Plastik.
Makroplastik,  wie z.B. zerrissene Tüten, weggeworfene Plastikflaschen
oder verknotete Angelschnüre sind relativ leicht zu entdecken. Für
Mikroplastik, kaum wahrnehmbare Kleinstpartikel, stellte die Kieler
Forschungswerkstatt extra ein Fangnetz zur Verfügung, um das Wasser der Vechte zu "sieben".

Als Beispielhaften Abschnitt wählten die Schülerinnen und Schüler einen
200m breiten Bereich unterhalb des Kloster Frenswegen von der
Bundesstraße an die Vechte aufwärts. Dort wurde systematisch in vier
Gruppen die Vechte sowie das Vechteufer untersucht. Neben der Zählung
von Müll mussten auch statistische Daten wie die Fließgeschwindigkeit
und Breite der Vechte erhoben werden. Erforscht wurden auch mögliche
Müllquellen. Besonders viel Müll war im Bereich der Brücke zu finden,
aber auch am Fußweg oberhalb der Vechte waren insbesondere
Verpackungsmüll und Zigarettenstummel zu finden. Interviews mit
Sparziergängern waren ebenfalls aufschlussreich.

Die Ergebnisse werden in den nächsten Unterrichtsstunden ausgewertet.
Und schließlich arbeitet die Kieler Forschungswerkstatt mit den
gewonnenen Daten weiter. Dort wird zum Beispiel analysiert, welche
Flussabschnitte besonders stark mit Plastik verschmutzt sind und wie
sich die Belastung von der Quelle bis zur Mündung eines Flusses
entwickelt. Daraus lassen sich wirksame Schutzmaßnahmen ableiten, die
Flüssen, Meeren und letztlich uns selbst zugutekommen.

Die Aktion „Plastikpiraten – Das Meer beginnt hier!“ ist eine
Citizen-Science-Aktion des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
im Rahmen des Forschungsschwerpunktes „Plastik in der Umwelt“ und trägt
zur Forschung über die Verbreitung von Makro- und Mikroplastik an und in
deutschen Flüssen bei. Bei Citizen-Science-Projekten können sich an
Wissenschaft interessierte Menschen direkt in den Forschungsprozess
einbringen. Man spricht daher auch von Bürgerwissenschaften:
Wissenschaftlerinnen und Forscher arbeiten mit Bürgerinnen und Bürgern
Hand in Hand.

Ansprechpartner

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Steffen Dreier
Tel.: 05921 30830-0
Fax: 05921 30830-20