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Fin: Oh SmS eine SMS von Johanna
Bra: Piep kommt nicht in die Socken, jetzt muss Piep die Organisation übernehmen.
Das ist aber auch ein Vogel!
Fin: Der kommt doch oft wochenlang nicht in die Socken
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Bra: Puhhh, kann mich nicht konzentrieren (Handy nehmen)
Fin: Piep sah heute Morgen total aufgeregt aus, wie lief es denn?
Bra: War er bestimmt auch. Aber er hat das super gemacht! Sie brauchen das Persönliche, die Ruhe, den kleinen Rahmen…
Fin: Ganz klar, und ich finde Piep auch immer besser. Er bemüht sich so.
Bra: Ja, der ist aufrichtig und geradlinig.
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Bra: Ach Mensch, wer stört…
Fin: Hast du Piep.
Bra: Nee, wieso?
Fin: Piep war heute fix und fertig. Müssen wir gut im Auge behalten!
Bra: Oh Mist. Die 12er setzen sich so unter Druck! Dabei ist Schule doch nicht alles. Leben ist mehr…
Fin: Wir machen bald eine Beratungsstelle auf. Die stehen alle so unter Strom.
Bra: Ja! Uns fehlt aber die Zeit für solche Gespräche, alles ist zu hektisch und zu oberflächlich. Ich forder: Halbe Gruppe, halbe Unterrichtszeit!
Fin: Meine Stimme hast du.
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Fin Zur Reisetasche:
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Bra: Wie läuft’s bei euch in Bremen?
Fin: Super!! Aber Piep ist, glaube ich, schon voll und das schon um 14 Uhr, der findet selbst mit google Maps nicht mehr den Weg gradeaus.
Bra: Das darf nicht wahr sein!
Fin (18 Uhr): Piep spinnt gerade, sind viele auf dem Scheißegal-Tripp. Ich freue mich schon auf das Frühstück morgen.
Bra: Holla, wenn du das schon sagst!
Fin (15.10. 8 Uhr morgens): Geschafft! Frühstück schmeckt!
Bra: Puhhh! Wie war die Nacht? Wann waren die Letzten zurück?
Fin: Kein totaler Ausfall, ein paar mussten wir dann irgendwann mal anrufen…Richtig clever beim Austricksen der Lehrer sind sie noch nicht. Man konnte die gar nicht nachts im Gang überhören und dann wundern sie sich, wenn die Party aufhebt. Kirberger schreibt in Bremerhaven war es genau das Gleiche. Wenn sie Abitur haben, zeigen wir denen nochmal, wie man richtig Party macht ohne erwischt zu werden.
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Fin: Sitze an Pieps Klausur – erste Aufgabe war ok. Zum Glück!
Bra: Bei mir auch, hoffe, wird zweistellig am Ende. Aber sprachlich ist das anstrengend, ist mir zu kompliziert.
Fin: … manchmal begreifen wir halt die Komplexität unserer Schüler nicht. Muss hier auch weitermachen.
Bra: Ich auch, will dieses noch fertig kriegen.
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Fin: Leben ist mehr als Rackern und Schuften! (Arbeitssachen beiseiteschieben, zum Rednerpult)
Bra: Leben ist mehr als Kohle und Kies.
Fin: Leben ist mehr als Warten auf morgen, Leben ist jetzt, Leben ist dies.
Begrüßung (Bra): Leben ist mehr – Und damit begrüßen wir euch Abiturienten wie auch alle weiteren Gäste heute ganz herzlich.
Fin: Leben ist mehr…als Hetzen und Jagen, Leben ist mehr als nur Theorie
Man mag es nach den intensiven Abiwochen kaum glauben, aber das Leben ist also mehr als das zivilisatorisches Hexagon, mehr als Gemeinwohl a priori oder war es a posteriori, mehr als die Summe aller in einer Volkswirtschaft geschaffenen Wertschöpfung durch Güter und Dienstleistungen - trotzdem bleibt das BIP natürlich höchstwichtig!
Bra: Oder auch mehr (?) als Autoritätsfiktion – ach nee, das hieß doch Authentizitätsfiktion
Bra: Leben ist mehr als Zweifeln und Fragen, Leben ist hier, jetzt oder nie.
Jetzt! Heute! In den nächsten Wochen geht ihr euren Weg, bestimmt nicht, ohne zu zweifeln, nicht ohne zu fragen – wie wir euch kennen, fragt ihr viel… und – zumindest einige: zweifeln viel;
ABER ihr macht euch auf euren Weg, jetzt …oder nie!
Fin: Leben ist Träumen, Lachen und Weinen, Leben ist Zärtlichkeit und Gefühl
Geträumt habt ihr viel, vor allem in den ersten beiden Stunden, oder der 09. / 10. Stunde, oder - ganz ehrlich - auch dazwischen. Gelacht und geweint sicher auch. Und auch dies hat sich geändert, wurden in der 5. Klassen vergessene Hausaufgaben noch mit bitteren Tränen begossen, war uns allen in den letzten Wochen oftmals zum Lachen zu Mute, wenn zumindest einer die Hausaufgaben dann mal gemacht hat... Nun... Leben ist Zärtlichkeit und Gefühl, hier hätte mich interessiert wie Frau Finstreuter, die eigentlich hier stehen sollte, DAS als Biolehrerin kommentiert hätte, ich enthalte mich an dieser Stelle aber lieber...
Bra: Oh ja, und was hätte sie zu „Leben ist Lust und Leben ist Liebe“ gesagt!?
Leben ist Zeit für Musik und Zeit für ein Spiel – mhhh, Spiel? Nee, niiiieee im Unterricht. Das Tablet ist ein reines Arbeitsgerät – beeestimmt!
Bra: Leben ist, miteinander zu reden, Leben ist aufeinander zu baun.
Aufstehen - Aufeinander zugehen, voneinander lernen
Liedanfang ansingen… Erinnert ihr euch?
Das habt ihr schon bei eurer Einschulung hier am EGN gesungen. Vielleicht klingt das in euren Ohren kindisch oder kitschig, vielleicht – vermutlich!
Doch dieses Motto prägte eure Schulzeit – nicht nur in den Andachten und Gottesdiensten…
…Wir hatten viele offene Ohren – haben teilweise – ernsthaft! überlegt, eine Beratungsstelle zu eröffnen… Ja, dieses Motto prägte auch eure Zeit mit uns.
Wir haben auf euch gebaut, so wie ihr auf uns gebaut und gezählt habt. Und jetzt sitzt ihr hier und seid stolze Abiturienten. Und wir sind stolz auf euch. Wir haben es geschafft – miteinander
Fin: Leben ist, füreinander zu kämpfen, Leben ist Hoffnung, Mut und Vertraun.
Fin: Kämpfen, für einander, oder gegeneinander, dies ist aus Schülersicht sicher oft nicht einfach zu beantworten. Und ehrlich gesagt, ist es ja oft auch ein Kampf mit sich selbst gewesen: Soll ich jetzt doch noch mal in die Bücher gucken oder nicht? Soll ich doch lieber zum Unterricht zu gehen, oder Trinkgut besuchen? Soll ich den Donut nicht doch lieber NACH dem Unterricht verspeisen als dies einfach mitten in der Erarbeitungsphase zu tun? Fragen bei denen ihr den Kampf mit euch selbst nicht immer gewinnen konntet. Dennoch habe ich nie etwas vom Donut abbekommen.
Aber auch wir Lehrer mussten kämpfen, manchmal mit der Technik, manchmal mit der Verzweiflung, wenn wir zum 30 Mal korrigieren, dass es "und zwar" heißt und nicht unzwa, ja es sind zwei Wörter, und... zwar, eine letzte Weisheit, die einigen von euch neu sein wird, damit ist mein Bildungsauftrag an euch abgeschlossen.
Trotzdem einte uns immer die Hoffnung, dass am Ende alles gut wird und eint uns nun das Vertrauen, dass ihr gut vorbereitet seid für das Leben und auch für den einen oder anderen Kampf, den ihr in diesem austragen werdet.
Bra: Zum Abschied und Abschluss Lyrik, ein lyrischen Lebensrezept – nicht von mir – das wäre zu moralisch, von Rolf Zuckowski
(Ja, genau, der von der Weihnachtsbäckerei!) – das ist zu kindisch?
Vielleicht – vermutlich, doch wir holen euch auch heute wieder da ab, wo ihr steht
Leben ist mehr
Leben ist mehr als Rackern und Schuften / Leben ist mehr als Kohle und Kies
Leben ist mehr als Warten auf morgen / Leben ist jetzt, Leben ist dies
Leben ist mehr als Hetzen und Jagen / Leben ist mehr als nur Theorie
Leben ist mehr als Zweifeln und Fragen / Leben ist hier, jetzt oder nie
Leben ist Träumen, Lachen und Weinen / Leben ist Zärtlichkeit und Gefühl
Leben ist Lust und Leben ist Liebe / Zeit für Musik und Zeit für ein Spiel
Leben ist, miteinander zu reden / Leben ist, aufeinander zu baun
Leben ist, füreinander zu kämpfen / Leben ist Hoffnung, Mut und Vertraun
Fin: Leben - für dieses Leben haben wir euch natürlich auch noch eine Kleinigkeit mitgebracht - natürlich einen Kohlrabi. Das mag zunächst wegen eures Mottos logisch erscheinen, aber in dieser kleinen Knolle steckt so viel mehr als das Wort ABI. Sie beinhaltet wertvolles Magnesium, das Knochen und Gehirn fithält. Sie schützt vor Depressionen, Schlafstörungen und einfach vor schlechter Laune. Und – das solltet ihr euch fürs Leben und besonders für morgen früh merken – Kohlrabi besteht zu 91,6 Prozent aus Wasser, kann also nach einer durchzechten Nacht dabei helfen, den Flüssigkeitshaushalt wieder auszugleichen.
Und so wollen wir euch mit diesem kleinen Wunderwerk der Natur heute entlassen und hoffen ihr werdet an der Gemüsetheke des Supermarkts öfters mal an uns und das EGN zurückdenken.
Fin
Denn Leben ist mehr als nur Theorie:
(Kohlrabikiste hochheben)
Bra: Esst also mehr Kohlrabi!!
