4. Lernen und Arbeiten

„Bildung soll zugleich die Persönlichkeit entwickeln und eigener Lebensführung wie der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben dienen. In diesem Sinne wollen evangelische Schulen gute Schulen sein und die Schülerinnen und Schüler in ihren Kompetenzen fördern.“[1]

Dass die zentrale Aufgabe jeder Schule der Unterricht ist, ist eine Binsenwahrheit. Deshalb steht diese Dimension an erster Stelle. Wie alle anderen Gymnasien in Niedersachsen orientiert sich das EGN an den staatlichen Lehrplänen, verfügt aber über erhebliche Freiräume, um eigene Akzente zu setzen, so z.B. durch eine andere Lerntaktung (80 Minuten-Einheiten), Lernzeiten und Projekt- und Profilunterricht.

Didaktisch schlägt sich das oben erläuterte Grundprinzip „Niemand darf verloren gehen!“ in dem Ziel nieder, alle Schülerinnen und Schüler – die schwächeren ebenso wie die starken - bestmöglich zu fördern, Interesse am Lernen zu wecken und jeden einzelnen dabei zu unterstützen, eigene Wege zu suchen, zu finden und zu beschreiten. Daher setzt die Schule auf ein Förderkonzept, das den einzelnen Schülerinnen und Schülern Lernanregungen und Unterstützung bietet: Lernentwicklungsgespräche oder Öffnungen der Raum- und Zeitstrukturen (z.B. in den Lernzeiten) stellen die Lernentwicklung des Einzelnen stärker in den Mittelpunkt, ohne jedoch in komplett individualisierte Prozesse zu führen. Individuelle Lernwege sollen in Gemeinschaft ermöglicht werden. Zentrale Ziele sind die Entwicklung individueller und kooperativer Lernformen, auch in raumunabhängigen Phasen des selbstgesteuerten Lernens und die Implementierung eines Beratungskonzeptes, das auf die Bedürfnisse des einzelnen zugeschnitten ist. Die am EGN bestehenden Angebote der Beratung durch z.B. Klassenlehrkräfte und Tutoren, Schulsozialarbeiterinnen und Koordinatorinnen und Koordinatoren, wird ebenso wie die individuelle systemische Beratung, die Berufs- und Studienberatung oder die Lernentwicklungsgespräche  u.v.m. in einem zusammenhängenden Beratungskonzept erfasst.

Um selbstwirksames und auch in Zukunft erfolgreiches Lernen zu fördern ist es unabdingbar, die eigenen Lernprozesse zu reflektieren und aktiv zu gestalten. Deshalb gibt es am EGN seit 2021 Lernentwicklungsgespräche, die die Schülerinnen und Schüler mit ihren Eltern und einer Klassenlehrkraft gemeinsam führen. Diese Gespräche, die 20-30 Minuten dauern, werden von den Schülerinnen und Schülern unter Anleitung der Lehrkräfte sorgfältig vorbereitet. Hier rückt in den Fokus, was der oder die Lernende selbst für die relevantesten Anliegen für die eigene Lernbiographie hält, Noten stehen ausdrücklich nicht im Vordergrund. Im Gespräch werden Ziele vereinbart, die später evaluiert werden, und ggf. gezielte Fördermaßnahmen oder Begabungsförderung geplant. Um die Qualität der Beratung zu gewährleisten wird das Kollegium kontinuierlich fortgebildet.

Digitales Lernen am EGN

Neben den schon seit Schulgründung eingeführten ActiveBoards rückt das digitale und mediale Lernen mit der Einführung von Tabletklassen ab Jahrgangsstufe 7 am EGN in den Mittelpunkt der Digitalisierung des Lernens. In diesem Zusammenhang beschäftigen wir uns vor allem mit den pädagogischen Herausforderungen der Bildungsgleichheit, der Medienbildung und der Integration des Lernens in den digital geprägten Alltag von Schule und Lebenswelt. Zudem fokussieren wir uns bei der Arbeit mit den Geräten im Unterricht auf didaktische Aspekte wie Kompetenzentwicklungen in den einzelnen Fachbereichen, auf Prozesse der Selbstreflexion des eigenen Handelns in und um den Unterricht herum sowie auf ethische und soziale Fragen rund um das Arbeiten mit digitalen Geräten. Als Leitfaden im Schulalltag ist ein eigens entwickeltes Methodencurriculum in der Entwicklung, welches in Zusammenarbeit mit Schülerinnen und Schülern sowie Eltern und Lehrerinnen und Lehrern entwickelt wird und von sechs Säulen medialer Bildungsschwerpunkte, herausgegeben durch das Land Niedersachsen, getragen wird. Diese sind:

  • Suchen, Erheben und Aufbewahren
  • Kommunizieren und Kooperieren
  • Produzieren und Präsentieren
  • Schützen und sicher Agieren
  • Problemlösen und Handeln
  • Analysieren, Kontextualisieren und Reflektieren

Die einzelnen Fachbereiche arbeiten hier unterrichtsübergreifend miteinander, um alle Bereiche der medialen Bildung weitreichend thematisieren und übermitteln zu können.
An den Konzepten zur digitalen und medialen Bildung arbeiten wir kontinuierlich weiter, um individuelles, selbstgesteuertes und reflektiertes sowie kollaboratives Lernen mit digitalen Geräten und Medien zu festigen und weiter zu fördern.

Profiluntericht

Bereits in den Eingangsklassen können die Schülerinnen und Schüler zwischen drei verschiedenen Profilen wählen, die jeweils über ein höheres Stundendeputat verfügen und bis zur Jgst. 10 fortgeführt werden, wobei sie in den Jahrgängen 9 und 10 dem Entwicklungsstand Jugendlicher entsprechend eine inhaltliche Ausweitung erfahren:

  • Pofil 1: Kompetenzbereich "Forschen und entdecken"
  • Profil 2: Kompetenzbreich "Sich ausdrücken und gestalten"
  • Profil 3: Kompetenzbereich "Verstehen und handeln"

Die Schülerinnen und Schüler im MINT-EC-Forscher-Profil und MINT-EC-Profil erhalten zusätzlichen interdisziplinären MINT-Unterricht. Außerdem können unsere Schülerinnen und Schüler eine Vielzahl an MINT-orientierten Wahlpflichtprojekten anwählen, z. B. Schulgarten, Jugend forscht, Schüler experimentieren, Jugend präsentiert, Robotik, Raketenbauer, Computerspiele entwickeln, 3D-Modellierung mit CAD und 3D-Druck. Vor allem Themen aus den Bereichen Informatik/Technik werden regelmäßig aufgegriffen. So können interessierte Schülerinnen und Schüler beispielsweise in den Jahrgängen 9 und 10 an der Junior Ingenieur Akademie, die wir in Kooperation mit der Telekom Stiftung und regionalen Unternehmen durchführen, teilnehmen. Ebenfalls beschäftigen sich die Jahrgänge 9 und 10 in diesem Kontext intensiv mit den Zielen der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE).

Im Kompetenzbereich „Sich ausdrücken und gestalten“ können die Schülerinnen und Schüler künstlerisch-musische Fähigkeiten und Fertigkeiten entwickeln und u. a. Musicals mitgestalten  und sich im Schulorchester engagieren. Die Aktivitäten dieses Profils strahlen in die Schulöffentlichkeit (u. a. durch Aufführung des Musicals „Forever 27“ im Sommer 2021, die Teilnahme an der Sommerserenade und die Gestaltung der Gottesdienste) und (über-) regionale Öffentlichkeit aus (z. B. durch Tourneen des Schulorchesters und das Orchestertreffen mit verschiedenen Partnerschulen). Schülerinnen und Schüler lernen im Kompetenzbereich „Verstehen und handeln“ den kritischen und produktiven Umgang mit Medien und gestalten ihre mediale Umwelt aktiv mit.

Projekte

Dem interessengeleiteten Lernen dienen außerdem 2 Stunden wöchentlicher jahrgangsübergreifender Projektunterricht, bei dem Leistungen nicht benotet werden. Ab Klasse 5 wählen die Schülerinnen und Schüler zu Beginn eines Halbjahres eine Vielzahl an mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen, um den individuellen Fähigkeiten und Neigungen der Schülerinnen und Schüler zu entsprechen . Die fachübergreifenden Projekte, angelegt für die Doppeljahrgangsstufen 5/6 und 7/8, greifen u.a. naturwissenschaftlich-technische (z.B. 3D-Modellierung und 3D-Druck, Forschergarten), künstlerisch-literarisch-sprachliche (z.B. Bücherwerkstatt, EGN-Schülerzeitung, Mal- und Zeichenwerkstatt, Plattdeutsch, Kulturaustausch Niederlande), musische (z.B. Musical), historisch-politische (z.B. FairÄnderer gesucht!, Stadtdetektive, Tansania, Radioprojekt: Schule ohne Rassismus) und sportliche (Begabtenförderung im Rahmen der „Talentschule des Sports“ und in Kooperation mit den hiesigen Sportvereinen im Handball (HSG) und Schwimmen (WASPO) u.a.) Themen auf. Des Weiteren ist bereits in beiden Doppeljahrgangsstufen für die Schülerinnen und Schüler mindestens ein Angebot zum Projekt „Herausforderung“ angelegt, welches in der Jahrgangsstufe 10 obligatorisch zu belegen ist. Ihre Ergebnisse präsentieren die Projektteilnehmerinnen und -teilnehmer der Schulgemeinschaft auf einem Projektfest am Ende des Schuljahrs und zum Schulhalbjahr in Form von kurzen Videos, Collagen o. ä.

Studien- und Berufsorientierung

Die Studien- und Berufsorientierung am EGN richtet sich an den Wünschen, Fähigkeiten und Interessen der Schülerinnen und Schüler aus und ist zugleich als Lebensorientierung zu verstehen. Ab Jahrgang 5 nehmen die Schülerinnen und Schüler am Zukunftstag für Jungen und Mädchen bis einschließlich Jahrgang 8 teil. An diesem Aktionstag erhalten sie Einblicke in verschiedene Berufe, um erste Berührungspunkte in ein Arbeitsumfeld nach der Schule zu erlangen. Der Tag wird im Anschluss reflektiert und ist ein Teil des Portfolios, welches bereits ab Klasse 5 geführt wird, um verschiedene Aktivitäten im Rahmen der Berufsorientierung zu dokumentieren. Dazu gehören unter anderem Interessen, Profile und persönliche Entwicklungsstände, aber auch besondere Lernleistungen und Teilnahme an Wettbewerben, die eine individuelle Lernbiografie aufzeigen sollen. Projekte und Profile am EGN lassen ebenfalls erste Tendenzen hinsichtlich einer späteren beruflichen Orientierung erkennen und werden altersgerecht im Portfolio reflektiert. Im Rahmen von Begabungsförderung, z. B. durch die Teilnahme an der JuniorAkademie oder am Wettbewerb Jugend debattiert (Jg. 9) wird beispielsweise Debattenkultur vermittelt und trainiert, was Selbsteinschätzung, Selbstbewusstsein, Präsentationsfähigkeiten und eine Reflexion eigener Kommunikationsfähigkeiten fördert. Bewerbungssituationen werden im Fachunterricht Deutsch, Englisch und Französisch ab Jg. 9 trainiert. Eigenes unternehmerisches Handeln kann durch die Mitarbeit in unseren Schülerfirmen, z. B. der SEG Show- und Bühnentechnik, erprobt werden.

Ein Tutoren-Tutanden-System ab Jg. 11 ermöglicht eine persönliche und individuelle Beratung in Hinblick auf die eigene Zukunft. Das Expertenforum Beruf in Jg. 11 bindet Eltern in die schulische Berufsorientierung ein. In Form eines Speed-Datings werden verschiedene Berufsfelder vorgestellt, auch Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner unserer Schule nehmen daran teil. Das Berufspraktikum am EGN kann als duales Berufs- und Studienpraktikum in Kooperation mit der Theologischen Fakultät der Universität Göttingen durchgeführt werden und gibt den Schülerinnen und Schülern eine unmittelbare Studienorientierung, ebenso wie das fakultative Programm Study-Buddy in Kooperation mit der Hochschule Osnabrück, Campus Lingen. Zusätzlich sind freiwillige Besuche von Hochschulinformationstagen möglich. Das eigenständige Fach Berufsorientierung in Jg. 11 greift im zweiten Halbjahr durch Einladung der Emsachse, der Kreishandwerkerschaft u. a. auf die gute regionale Vernetzung des EGN zurück. Im Jg. 12 findet in Kooperation mit der Arbeitsagentur Nordhorn die Veranstaltung „Wege nach dem Abitur“ und individuelle Berufsberatung statt. Das grenzübergreifende Studienangebot wird durch den Besuch der Universität Twente bzw. der Hanze University of Applied Sciences in Groningen in den Niederlanden am Wandertag in Jg. 11 vermittelt. Im In- und Ausland tätige Freiwilligen-Organisationen stellen sich am Freiwilligentag in Jg. 12 den Schülerinnen und Schülern vor. Darüber hinaus finden in Jg. 12 und 13 Veranstaltungen zu Finanzen und Steuern, u.a. in Kooperation mit der Volksbank, statt.

Methoden und Lernstrategien

In der Sekundarstufe I werden die Schülerinnen und Schüler mit Methoden und Lernstrategien vertraut gemacht, und zwar nicht – wie weithin üblich – unter dem fachunspezifischen Stichwort „Lernen des Lernens“, sondern fachbezogen und in einem sequentiellen und kumulativen Curriculum, das bis zum Jg. 10 reicht. Jede Schülerin und jeder Schüler führt ein Portfolio, das die Einführung in die jeweilige Methode mit Datum und Unterschrift dokumentiert. Die Oberstufe erhält ein durchgehendes Portfolio, das zu reflexivem Lernen anleitet, Metakognition fördert und differenziertes Feedback ermöglicht.

In der Oberstufe wird der Klassenverband in der Einführungsphase, also im Jg. 11 aufgelöst. Zu Beginn der Einführungsphase finden zwei Einführungstage in Workshop-Form statt. Lernen in Kursen mit lernstarken und zu fördernden Teilnehmenden sowie Basiskurse ermöglichen in den Langfächern allen Schülerinnen und Schülern einen möglichst bruchlosen Übergang.

Die Auseinandersetzung mit Themen, die am Rande oder außerhalb des Curriculums liegen, wird durch regelmäßige Lesungen, Zeitzeugenberichte und Vortragsveranstaltungen gefördert.

Das Lernzentrum unterstützt auf vielfältige Weise das eigenständige Arbeiten der Schülerinnen und Schüler in allen Jahrgängen: so können Freistunden zu Recherchen im Internet, der Anfertigung von Präsentationen, der Facharbeit oder schlicht der Schulaufgaben genutzt werden. Lesewochen, Lesenächte und die Teilnahme am Vorlesewettbewerb sprechen insbesondere jüngere Schülerinnen und Schüler an. In enger Zusammenarbeit zwischen Bibliotheksleitung und Lehrkräften können Medienkisten für Projektarbeitsphasen oder für die Erstellung der Facharbeit im Seminarfach eingesetzt werden.

In vielen Fächern prägen Schülerinnen und Schüler die Wettbewerbskultur, die auch einen wichtigen Baustein der Begabungsförderung am EGN darstellt. Herausragende Beispiele sind die Teilnahme am Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten, am Wettbewerb Jugend debattiert, Jugend präsentiert, das Engagement für die IdeenExpo 2017, 2019 und 2022 sowie an den Wettbewerben Jugend trainiert für Olympia. Neben der First Lego League und am Bundeswettbewerb Informatik beteiligt sich das EGN an Jugend forscht bzw. Schüler experimentieren, an der Niedersächsischen Mathematik-Olympiade, der Grafschafter bzw. Emsländischen Mathematikolympiade, dem Känguru-Wettbewerb, Mathe im Advent und es kann in Kooperation mit der Universität Oldenburg das Zertifikat "null problemo - Mathematisches Problemlösen" erworben werden. Der Erwerb von Sprachzertifikaten wie dem Cambridge Certificate, DELF, Rerum Antiquarum Certamen oder CNaVT ist am EGN möglich. Seit 2022 ist das Zertifikat DELF A2 Teil des Curriculums und kann im Rahmen einer Klassenarbeit mit fakultativer mündlicher Prüfung erworben werden.

Am EGN ist „Plattdeutsche Schule in Niedersachsen“ und fördert die Regionalsprache Plattdeutsch und damit die regionalkulturelle Identität. Durch Aktionen wie z.B. der Durchführung plattdeutscher Veranstaltungen, dem Mitwirken beim PlattSatt-Festival, der Arbeit am PlattPatt in Nordhorn u. a. machen Schülerinnen und Schüler Plattdeutsch „sichtbar“ und nehmen an den Plattdeutschen Lesewettbewerben teil und qualifizierten sich bereits mehrfach für den Landeswettbewerb.

Der Initiative von Schülerinnen und Schülern und Lehrkräften ist zu verdanken, dass das EGN als Fair-Trade-Schule, als Schule ohne Rassismus, als Talentschule des Sports und als sportfreundliche Schule ausgezeichnet ist. Das EGN ist Mitglied im naturwissenschaftlich orientierten Netzwerk MINT-EC.

Der Religionsunterricht (konfessionell-kooperativ) muss durchgehend von jedem Schüler und jeder Schülerin belegt werden. Das gilt auch für die Oberstufe. In der Qualifikationsphase wird Religion als Fach auf erhöhtem Anforderungsniveau angeboten.

MINT-Schwerpunkt:

Die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) bilden einen Schwerpunkt unterrichtlicher Arbeit am EGN. Die im MINT-Bereich zu erwerbenden Kernkompetenzen spielen in vielen Studiengängen und Berufen eine zentrale und nicht zuletzt durch den demografischen Wandel eine immer größere Rolle. Gerade der informatisch-technische Teil wird gesellschaftlich oft unterschätzt. Nordhorn und die Grafschaft Bentheim bieten in der Region Arbeitsplätze in unterschiedlicher Ausrichtung im MINT-Bereich. Aus diesem Grund ermöglichen wir unseren Schülerinnen und Schülern, sich in den MINT-Fächern praxisorientiert über den Regelunterricht hinaus zu engagieren. Dadurch vertiefen sie ihre fachlichen Kenntnisse in Mathematik, Informatik, den Naturwissenschaften und Technik und wenden diese selbstständig und praktisch an. Außerdem erhalten sie umfassende Studien- und Berufsorientierungsmöglichkeiten in diesem Bereich. Schülerinnen und Schüler mit besonderem Leistungspotenzial oder mit entsprechendem Interesse können zusätzliche Begabtenförderungsangebote wie besondere Arbeitsgruppen, weitere Wettbewerbsteilnahmen oder Kooperationsveranstaltungen mit Unternehmen in Anspruch nehmen. Dadurch schaffen wir am EGN einen besonderen Anreiz, eigene Talente optimal zu entfalten. Schülerinnen und Schüler, die regelmäßig solche Angebote in Anspruch nehmen, können das MINT-EC-Zertifikat erwerben. Das EGN ist seit 2018 Vergabestelle für das Zertifikat, welches ihnen Vorteile in Bewerbungsverfahren und NC-beschränkten Studiengängen verschaffen kann.

Die entsprechenden Fachräume werden außer für den Unterricht auch als Labore für Wettbewerbsarbeit und Arbeitsgemeinschaften genutzt. Außerdem konnte das EGN eine Förderung der Initiative N21 zum Aufbau eines Technologielabors einwerben, welches schwerpunktmäßig für den Informatikunterricht sowie Arbeitsgruppen genutzt wird und mit hochwertigen Roboter-Armen ausgestattet ist, um moderne Produktionsketten zu thematisieren und verständlich zu machen. Weiterhin konnte das EGN mit Unterstützung der Hans Riegel Stiftung und MINT-EC ein Kreativlabor als neuartigen innovativen Lernraum aufbauen. Dieser Raum ist in verschiedene Bereiche eingeteilt, die unterschiedliche Arten des Lernens unterstützen, sodass sich die Schülerinnen und Schüler ihrem Lernprozess entsprechend einen optimalen Arbeitsplatz suchen können. Der Unterrichtsraum wurde konzipiert, um die naturwissenschaftlichen Fachräume außerhalb von Experimentierphasen zu entlasten und zu ergänzen, wird aber mittlerweile auch für fast alle anderen Fachunterrichte genutzt. Schülerinnen und Schüler aus der Sekundarstufe II unterstützen Jüngere in den Arbeitsgemeinschaften und bei der Wettbewerbsarbeit.

Das Unterrichtsfach Informatik ist in den Jahrgängen 5 (Infomatik- und Computer-Kompetenz), 9 und 10 sowie 11 bis 13 fest in der Stundentafel verankert. Es ist uns wichtig, den Schülerinnen und Schülern eine breite informatische Grundbildung für sich und ihre spätere Berufswelt zu ermöglichen. Neben grundlegenden anwendungsbasierten Kompetenzen werden hier auch theoretisch informationstechnische Prozesse behandelt. Ein Transfer der Themen in die Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler steht hier im Mittelpunkt. Die Schülerinnen und Schüler werden zu einem reflektierten und verantwortungsvollen Umgang mit Informatiksystemen herangeführt. Im Rahmen der zahlreichen Projektarbeiten im Fach Informatik am EGN durchlaufen die Schülerinnen und Schüler zudem kreative Prozesse, müssen sich mit dem Planen dieser befassen und erleben sich dabei selbstwirksam und konstruktiv.

In der Oberstufe bieten wir seit dem ersten Abiturjahrgang durchgehend Kurse sowohl auf grundlegendem als auch erhöhtem Niveau in allen MINT-Fächern an. Mit dem Abiturzeugnis werden Abiturientinnen und Abiturienten u. a. aus dem naturwissenschaftlich-mathematischen Profil für herausragende Leistungen in der Oberstufe in den betreffenden Fächern ausgezeichnet. Diese Auszeichnungen werden durch Kooperationspartner unterstützt.

Außerschulische Lernorte bieten einen zusätzlichen Zugang zu MINT-Themen und vertiefen diese auf nachhaltige und dauerhafte Weise: Schulübergreifende und grenzüberschreitende Initiativen wie das „Schulwaldprojekt“, die „Zooschule im Tierpark Nordhorn“ und die phasenweise Zusammenarbeit mit der niederländischen Partnerschule Het Stedelijk Lyceum Kottenpark/Enschede bei MINT-Projekten sind hier zu nennen. Eine weitere internationale Zusammenarbeit mit der Orthodoxen Akademie Kreta, einer Schule auf Kreta, der Universität Osnabrück und dem EGN zu Themen der Ziele der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist in Planung.

 

 

 

[1] Rat der EKD: Schulen in evangelischer Trägerschaft, 2008, 40.

11) Rat der EKD: Schulen in evangelischer Trägerschaft, 2008, 40.

12) Hattie weist für selbstreguliertes Lernen (226) und Peer-Tutoring (221) hohe Effektstärken aus.