Erdkunde-LK erkundet Möglichkeiten der regenerativen Energieversorgung

03. November 2021

Kurz vor den Herbstferien nimmt der Leistungskurs Erdkunde die Möglichkeit wahr, einen landwirtschaftlichen Betrieb mit einer Biogasanlage zu besuchen.

Das Thema der regenerativen Energieversorgung ist Bestandteil des Unterrichtsstoffs in der Oberstufe und wurde im Unterricht entsprechend vorbereitet.

Wir wurden durch den Hofbesitzer umfassend über die Funktionsweise einer Biogasanlage informiert. Die Anlage ist im Jahr 2010 in Betrieb gegangen und wird im Wesentlichen mit Maissilage und Gülle beschickt. Die anfallende Wärme wird nahezu ganzjährig in den BHKW angrenzenden Wohngebieten und einer Schule mit Schwimmbad zur Verfügung gestellt. Wir begannen den Rundgang bei den Fermentern, des Weiteren durften wir den Gärreste- und Güllebehälter sowie den Motor, der am Ende zur Energieumwandlung in elektrischen Strom dient, begutachten.

Die meisten Biogasanlagen funktionieren nach dem gleichen Grundprinzip: Organische Stoffe werden in einem großen Behälter (Fermenter) mit Bakterien vermengt und auf die für die Bakterienvermehrung optimale Temperatur erhitzt. Bei konstanter Wärme zersetzen die Bakterien nun die zugeführten Stoffe. Bei der Zersetzung steigt das Biogas aus der Gärmenge auf und sammelt sich oben am Behälter unter einer gasdichten Folie. Dieses Gas wird dem Behälter entnommen und kann z. B. in einem Blockheizkraftwerk eingesetzt werden, um daraus Strom und Wärme zu gewinnen. Die ebenfalls entstehenden Gärreste können bedenkenlos zum Düngen von Feldern eingesetzt werden. Sie sind ein willkommenes „Abfall“-Produkt des Gärprozesses und sind im Gegensatz zu den üblich eingesetzten organischen Düngern kaum geruchsbelästigend.

Besonders beeindruckend waren für uns die gewaltigen Berge von Silage, die für den Betrieb angelegt werden müssen.

Beim anschließenden gemeinsamen Kaffeetrinken bestand dann die Möglichkeit für weitere Nachfragen und eine Diskussionsrunde zu Themen wie z.B. zum EEG, Mais als dominante Landnutzungsform oder die Erwartungen der Landwirte an eine neue Regierung.

Jutta Rieks