Mattis Büttelmann gewinnt Auszeichnung beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten

18. Juni 2019

Sei es der Kampf um das Frauenwahlrecht, die Revolution von 1848, Sturmfluten in der Geschichte oder die Studentenbewegung 1968: Diese sind nur einige der Themen, zu denen bundesweit rund 5.600 Schülerinnen und Schüler beim 26. Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten geforscht haben. Insgesamt sind 1.992 Beiträge von Teams oder Einzelpersonen bei der Körber-Stiftung in diesem Jahr eingegangen – damit ist es die beitragsstärkste Ausschreibung seit 1993.

Von unserer Schule hat sich in diesem Jahr Mattis Büttelmann mit dem Thema »Nordhorn 1945: Eine Stadt erlebt Hunger, Hochwasser, Heimatlose – und Hoffnung im Aufbruch?« ebenfalls an diesem Wettbewerb beteiligt.

Die Fluchtgeschichte seiner Großmutter aus dem Jahr 1945 weckte bei ihm das Interesse, zu diesem Teil der eigenen Familiengeschichte weiter zu forschen. In seinem Beitrag beschäftigte er sich daher mit der Frage, wie Ostvertriebene nach dem Zweiten Weltkrieg in der Grafschaft Bentheim aufgenommen wurden. Dazu recherchierte er zeitaufwendig im Kreis- und Kommunalarchiv der Grafschaft Bentheim direkt neben unserer Schule und beschäftigte sich u.a. mit den Lageberichten der Kreisverwaltung, Berichten aus den Schulen, den Flüchtlingsunterkünften und den ärztlichen Gutachten zum Gesundheitszustand der Neuankömmlinge. Für diese Möglichkeit möchten wie uns an dieser Stelle noch einmal herzlich bei Herrn Lonnemann als Leiter des Archivs bedanken.

Mattis fand heraus, dass es immens hohe Zahlen von Neuankömmlingen gab: Mitte 1946 waren fast 20 Prozent der Einwohner der Grafschaft Flüchtlinge oder Vertriebene. Dennoch gelang ein gemeinsamer Aufbruch durch den Aufbau der Nordhorner Textilindustrie. Zuletzt zog Mattis in seinem schriftlichen Beitrag einen Vergleich zu aktuellen Migrationsbewegungen und zeigt sich überrascht, dass sich viele Menschen in Deutschland trotz wesentlich geringerer Zahlen und besserer wirtschaftlicher Lage mit der Flüchtlingssituation so überfordert zeigen.

Für den skizzierten Beitrag wurde Mattis Büttelmann nun mit einem Landespreis ausgezeichnet, für welchen er am 28. August 2019 im niedersächsischen Landtag in Hannover entsprechend Würdigung erfahren wird. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, dass Mattis auch noch mit einem Bundespreis ausgezeichnet werden wird. Wir, die Fachgruppe Geschichte, drücken hierfür die Daumen und gratulieren zugleich für das bisher Erreichte!

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