EGN-Musical begeistert Zuschauer

13. Juli 2018

Mit funkigem Soulsound im Stil des „Bluesbrothers-Films“ wurden die Zuschauer mitgenommen, mitten hinein in die Geschichte um den Propheten Jona und seine waghalsige Flucht vor seinem Auftrag. Bereits beim Betreten der Mensa des Evangelischen Gymnasiums Nordhorn konnte das Publikum in eine fremde Welt eintauchen: Die Bühne wurde von einem blauen Hintergrund dominiert. Man sah überall Fische und Kraken, Korallen und sogar einen riesiger Hai: Das Meer spielte im diesjährigen Unterstufenmusical eine ganz besondere Rolle und wurde mit viel Hingabe und Liebe zum Detail durch die 20 Schülerinnen des Bühnenbild-Projekts der Jahrgänge 5 und 6 unter der Leitung von Marita Möllers und Albert Bouhuis angefertigt, um das Stück in eine ganz besondere Atmosphäre zu tauchen.
In insgesamt drei Aufführungen verzauberten die insgesamt 30 Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 5 und 6, welche über ein Schuljahr am Musical-Projekt unter der Leitung von Tanja (Choreografien, Regie und Chor) und Thomas Hann (Skript, Regie und Produktion) teilgenommen haben, die Zuschauer mit ihrem schauspielerischen, tänzerischen und sängerischen Talent. Unter den 700 Besuchern waren neben zahlreichen Eltern, Großeltern, Freunden und Lehrern, Schülerinnen und Schülern des EGN auch Grundschülerinnen und Grundschüler der Ernst-Moritz-Arndt-Schule, der Marienschule sowie der Altendorfer Grundschule vertreten, die der modernen Version der biblischen Geschichte lauschten und das Schicksal Jonas mitverfolgten.

In eine Rahmenhandlung eingebettet, in der ein Casting in einer Modelagentur als Aufhänger gekommen wird, um eine Brücke zwischen 2018 und der biblischen Geschichte um Jona (gespielt von Julius Dietz und Jonas Ahuis) und seine Reise nach Ninive zu schlagen, nimmt das Musical sein Publikum gleich zu Beginn mit in die Abgründe des zwischenmenschlichen Konkurrenzkampfes: Die Models sind nicht zimperlich in der Wahl ihrer Mittel, wenn es darum geht, ihr Konkurrentinnen aus dem Feld zu schlagen und der Begriff „Zickenkrieg“ beschreibt den verbalen Schlagabtausch im Hintergrund des Laufstegs noch recht zurückhaltend. So hat der Prophet Jona zu Beginn der Geschichte auch nicht viel Vertrauen, als er den Auftrag bekommt, nach Ninive zu gehen und den Menschen ihren Untergang zu verkünden. Er ahnt sofort, dass ihm dort genau so wenig Verständnis und Mitgefühl entgegengebracht werden wird, wie es die beiden Modeschöpfer Bruce und Dave für diejenigen Models übrig haben, die nicht in ihre Kampagne passen. So kämpft Jona mit seinem „Gewissen“, das als reale Person von Theresa Krüger dargestellt wird und für das Publikum sichtbar ist, und entschließt sich, nicht nach Ninive zu gehen: Jona flieht. Die Überbringer der Prophezeiung, vier recht durchgedrehte Engel, verfolgen Jona auf seiner spektakulären Flucht und entfachen einen schrecklichen Sturm, als Jona glaubt, er habe auf dem Schiff nach Tarsis ein Versteck vor seinem „Auftraggeber“ gefunden. Beeindruckend in Szene gesetzt mit opulenten Kulissen, Licht und Ton wird die Sturmszene zu einem der vielen Highlights des Stücks, das schließlich im Auftauchen des riesigen, transparent gebauten Fisches mündet, der unter Szenenapplaus des Publikums auf der Bühne erscheint, um Jona und seinen „Schatten“ zu verschlucken. Die spektakulärste der vielen Requisiten kann von innen ausgeleuchtet werden  und man kann Jona und sein „Gewissen“ in schemenhafter Gestalt im Inneren des Fisches beobachten und ihrer Zwiesprache lauschen. Dabei vollzieht sich der dramatische Wandel Jonas: Er fasst endlich Vertrauen und verspricht, seinen Auftrag auszuführen, falls er lebendig aus dieser Situation herauskommt. Das Ende der Geschichte ist bekannt: Jona überlebt, die Bewohner Ninives tun entgegen Jonas Erwartung Buße. Sie gehen als Gewinner aus der göttlichen Herausforderung hervor und bekommen eine zweite Chance. Dafür muss, bevor es zum endgültigen „Happy-End“ kommt, noch die legendäre Rizinuspflanze von Chefwurm Klaus Berkenheide in einer spektakulären Schwarzlichtszene, die für viel Begeisterung und anhaltenden Szenenapplaus sorgte, bei „Nacht und Nebel“ beseitigt werden.
In beeindruckender Weise führten die jungen Musical-Darsteller durch die verschiedenen Etappen der Geschichte, welche eigens von Thomas Hann für dieses Musical in eine jugendliche Sprache übertragen wurden. Auch die Schülerfirma „SEG“ unter der Leitung von Arne Hüsemann und Christian Schröer gab alles, um durch Licht- und Soundeffekte das bunte Treiben auf der Bühne zu untermalen. So zeigten sich die Zuschauer gleichermaßen begeistert von dem tänzerischen und schauspielerischen Können, dem Mut der Solisten und dem prächtigen Bühnenbild. Im Schlusslied wurde am Ende die Botschaft der Geschichte für das Publikum noch einmal besonders deutlich: Wer Mut und Vertrauen fasst, kann auf eine zweite Chance hoffen. Alle Beteiligten der Projekte wurden für ihren Einsatz mit tosendem Applaus der Zuschauer belohnt.

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Thomas Hann
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