"Demokratisch denken, mitfühlend sein, Gerechtigkeitssinn entwickeln, tolerant gegenüber anderen Menschen sein, Verantwortung übernehmen, für sich, für andere, aber auch für die Umwelt. Anpacken, wo Hilfe nötig ist und bei Ungerechtigkeiten eben nicht den Kopf in den Sand zu stecken, sondern mutig den Mund aufzumachen." So fasst die Organisatorin Verena Potgeter die Ziele des Sozial-diakonischen Praktikums am EGN in ihrer Rede auf dem Galaabend in der Mensa des EGN zusammen. Dies sei in diesen schwierigen Zeiten besonders wichtig, und so stand das Projekt in diesem Jahr unter dem Motto "Helfen in Krisenzeiten - jetzt erst recht!".
So haben sich Schülerinnen und Schüler während des sozial-diakonischen Praktikums über ein Schuljahr nachmittags und an den Wochenenden in sozialen oder diakonischen Einrichtungen in der Umgebung Nordhorns engagiert. Hierbei wurden sie von Lehrkräften begleitet und zur Reflexion ihrer gemachten Erfahrungen angeleitet. Traditionell endet dieses Praktikum dann mit einem großen Dankeschön-Abend zu dem neben den Schülern, Eltern und verschiedene Gäste aus Politik und Wirtschaft auch Betreuer und Bewohner aus den unterschiedlichen Einrichtungen zu Gast sind und den Erfahrungen der Jugendlichen lauschen. Hierzu begrüßte Feaster Harmsen, Julius Dietz und Leandro Pannenborg die Anwesenden und betonten in ihrer Eingangsrede, dass die Schüler gelernt hätten, Verantwortung zu übernehmen, sich aufeinander verlassen zu können sowie füreinander einzustehen.
Zunächst blickte dann Jette Lütkenhues auf ihre Zeit in der Tagesklinik der Kinder-und Jugendpsychiatrie der Euregio-Klinik zurück, in der sie viele herausfordernde aber auch spannende Erlebnisse hatte. Auch wenn der Kontakt zu den Patienten nicht immer einfach war, betont sie, dass sie für sich und ihre Entwicklung viel gelernt habe. Dies betonen auch die Schüler Paul Schmidt, Janne Wagner und Jan Budde, die auf der Bühne von den Initiatoren der "Bunten Bande" überrascht wurden. Die Jugendlichen engagierten sich mit ihrem Fußballwissen in der Sportgruppe für behinderte Kinder. Dies hat die Trainer so sehr beeindruckt, dass die drei Schüler jeder Zeit wieder bei den Trainingsstunden willkommen sind.
Auch Charlotta Fidora und David List berichteten von ihrem Praktikum, welches beide in Pflegeheimen absolviert haben. Sie betonen besonders, dass sie ein neues Verständnis für den Pflegenotstand erhalten haben, da sie erlebt haben, wie zeitintensiv die Betreuung von alten Menschen ist. Marie Brinkers und Nele Ahuis beschäftigten sich ebenfalls mit Menschen, die besondere Hilfe brauchen, allerdings war ihre Kontaktpersonen wesentlich jünger - sie absolvierten ihr Praktikum als Babysitterinnen. In ihrer Präsentation wurde deutlich, dass sie mit viel Professionalität an ihre Aufgabe gingen und sich mit den verschiedenen Entwicklungsstufen von Kindern beschäftigten. Charmant und mit viel Witz stellten sie diese mit Hilfe von eignen Kinderfotos dem Publikum vor.
Das Eselspiel und ein Shuffleboard sind die Dinge, die Katharina Heck von ihrer Zeit beim SV Vorwärts Nordhorn im Gedächtnis geblieben sind. Sie unterstütze dort die Organisation von Nachmittagen für Senioren, an denen man gemeinsam Kuchen aß, sang oder eben auch Spiele spielte. Ein Besonderer Dank ging dabei an das Ehepaar Büssis, von dem Katharina nach eigenen Aussagen im letzten Jahr viel lernen konnte.
Auch die Lehrkräfte Thomas van den Berg, Hilke de Vries und Verena Potgeter zeigten sich beeindruckt von ihren Schülern. In einen Interview mit den Medienlotsen erörterte Thomas van den Berg zum Beispiel welche besondere Herausforderung der Umgang mit Medien für alte Menschen ist und wie viel Geduld und Einfühlungsvermögen die Jugendlichen brauchten, um diesen beim Umgang mit Handy und co zu helfen.
Neben der Würdigung der Schülerleistungen lobten die Lehrer des diesjährigen Durchganges aber auch besonders die Betreuerinnen und Betreuer in den Einrichtungen. Es sei keine Selbstverständlichkeit, so die drei Lehrer, dass sich die Betreuer trotz ihres stressigen Alltags so um die Schüler gekümmert hätten.
Die informativen Einblicke in die verschiedenen Praktika wurden durch musikalische Beiträge von Lilith Feilmeier, Emma Süwolto, Julia Weusmann, Rojda Mohammad und Mila Lambers ergänzt, so dass ein buntes und sehr interessantes Bühnenprogramm gelungen ist. Im Anschluss gab es die Möglichkeit zum gemeinsamen Austausch beim traditionell von den 8. Klassen gestellten Buffet.
